Unsere Haut spielt eine zentrale Rolle in unserem Leben: Sie lässt uns Hitze, Kälte und Schmerz fühlen und ermöglicht es uns, die Berührungen anderer zu spüren. Zudem schützt sie uns vor Infektionen. Doch wie beeinflusst der Klimawandel diese wichtige Schutzbarriere?
## Klimawandel und Hautgesundheit
Die sich verändernden klimatischen Bedingungen stellen eine zunehmende Bedrohung für die Hautgesundheit dar. Extreme Wetterereignisse nehmen zu und können Hautkrankheiten auslösen oder verschlimmern. Besonders betroffen sind marginalisierte und vulnerable Gruppen wie Kinder, Schwangere, Ältere, Menschen mit mentalen Erkrankungen, ethnische Minderheiten und Migranten. Diese Erkenntnisse stammen aus einem umfassenden Review von Eva Rawlings Parker und ihrem Team, das auf fast 200 Studien basiert.
## Auswirkungen von Überschwemmungen, Waldbränden und Hitze
Das Review zeigt, dass Überschwemmungen häufig zu traumatischen Wunden und Hautinfektionen durch Bakterien und Pilze führen. Chemikalien wie Pestizide, Abwässer und Dünger im Flutwasser können zudem Kontaktdermatitiden auslösen. Der Rauch von Waldbränden kann selbst bei gesunden Erwachsenen eine atopische Dermatitis auslösen und Akne verschlimmern.
Hohe Temperaturen verschärfen viele chronisch entzündliche Hauterkrankungen. Hitze und Feuchtigkeit begünstigen bakterielle und virale Hautinfektionen sowie Pilzinfektionen. Menschen verbringen bei heißem Wetter oft mehr Zeit im Freien und sind dadurch stärker Luftverschmutzung, UV-Strahlung und Insekten ausgesetzt. Besonders gefährdet sind Arbeiter und migrantische Arbeitskräfte, für die extreme Hitze ein Berufsrisiko darstellt.
## Migration und Hautkrankheiten
Extreme Wetterereignisse und steigende Temperaturen führen zu umfangreichen Migrationsbewegungen und destabilisieren Regionen mit bestehenden sozialen, politischen oder wirtschaftlichen Konflikten. Migranten berichten häufig von Hautkrankheiten, die entweder aus ihrem Herkunftsland stammen oder neuen klimatischen Bedingungen am Zielort geschuldet sind. Infektiöse Krankheiten und durch Vektoren übertragene Viren sind hierbei besonders bedeutend. Wohnungslose Menschen sind zudem überdurchschnittlich oft von klimasensiblen Hautkrankheiten betroffen.
## Sonne und Hautkrebs
Ein Review von Thomas Watson et al. aus dem Februar 2024 identifizierte UV-Strahlung, Arbeitsbedingungen, steigende Temperaturen, individuelles Verhalten und Luftverschmutzung als potenzielle Einflussfaktoren für Hautkrebs. Laut einem Editorial im Lancet Oncology vom August 2023 haben die Hautkrebsfälle in Großbritannien ein Rekordhoch erreicht. Es ist daher dringend notwendig, günstigen Sonnenschutz bereitzustellen und die Resilienz der Bevölkerung zu stärken.
Unsere Haut ist eine wichtige Schutzbarriere, die durch den Klimawandel zunehmend bedroht wird. Es ist entscheidend, dass wir uns dieser Risiken bewusst werden und Maßnahmen ergreifen, um unsere Hautgesundheit zu schützen.
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